Die Landwirtschaftsministerin hat vor kurzem für das Leben auf dem Land mit einer Kampagne geworben, die alle Vorzüge zeigen sollte. Letztendlich sollte über den Hashtag #dorfkinder darauf aufgerufen werden, dass viele Menschen ihre Momente vom Dorf teilen. Die Idee darauf aufmerksam zu machen war gut, spiegelte nur alles andere als das wahre Leben eines Dorfkindes wieder. Weiter unten zeigen wir dir, wie die Kampagne hätten aussehen müssen.
In der Wirklichkeit sieht es doch noch ganz anders aus. Frau Klöckner hat in der Kampagne die Botschaft gesendet, dass es keine Probleme geben würde, die Dorfkinder sich um alles selber kümmern und sie damit alleine lässt. Es sollte unter anderem zum Ausdruck gebracht werden, wie sehr der Mannschaftssport gelebt werden würde und das man auf dem Dorf noch praktische Fähigkeiten erlerne.
#Dorfkinder pic.twitter.com/47AGKlIa3p
— Julia Klöckner (@JuliaKloeckner) January 19, 2020
Ich habe mir die Worte immer wieder durchgelesen und mein Gefühl hat sich nicht verändert. Die Botschaft ist nicht die, die hätte ausgestrahlt werden sollen. Die Präsenz des Themas in den Medien ist großartig, jedoch hätte ich mir einen anderen Effekt gewünscht als den Gegenwind, den sie erhalten hat. Das war eine Chance die Öffentlichkeit zu nutzen um über die wirklichen Dinge auf dem Land aufmerksam zu machen und damit Menschen zu erreichen, die sonst davon noch nichts gehört haben.
Viel mehr fühlt es sich wie eine künstlich versuchte PR-Maßnahme um sich auf die Seite der Dorfkinder zu stellen. Ich hätte mir allerdings das Gefühl gewünscht verstanden zu werden und einen Partner zu haben, der für mich da ist. Die Kampagne war eine große Chance. Eine Möglichkeit Wertschätzung gegenüber die auszudrücken, die das Leben auf dem Land am Laufen halten. Engagierte Menschen versuchen täglich dafür zu kämpfen, den Verein am Leben zu erhalten und Mitglieder zu halten.
„Sie hätten Menschen und Projekte aufzeigen sollen, die mit beispielhaften Engagement den Ort beleben und damit andere inspirieren. Ihnen Wertschätzung dafür geben - die wichtigste Währung im Dorf.“
Einige andere Leute sorgen dafür, dass Dinge bei der Feuerwehr oder auch im Ort in Eigenleistung repariert werden. Sie geben ihre Freizeit und teilweise ihr eigenes Geld für den Ort her - ohne danach zu fragen was sie dafür als Gegenleistung erhalten würden. Nur durch diese Engagement und das ehrenamtliche Handeln der Ortseinwohner, können Veranstaltungen ins Leben gerufen, Umbauten vorgenommen oder der Bücherschrank am Dorfgemeinschaftshaus erbaut werden. Es ist nicht so einfach wie in der Kampagne vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft assoziiert wird.